Es hatte sich in den vergangenen Wochen angedeutet. Seit Samstag ist es nun offiziell: Der DFB und die Bundestrainerin der deutschen Frauen gehen getrennte Wege. Damit wird Voss-Tecklenburg nach ihrer Auszeit nicht mehr zum DFB zurückkehren.
Der bisherige Interimstrainer Horst Hrubesch gab nach den jüngsten Ereignissen keine klare Stellungnahme ab und wollte sich lieber auf die wichtigen Spiele Anfang Dezember konzentrieren, in denen es für die DFB-Frauen um die Olympia-Qualifikation geht.
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DFB dankt langjähriger Trainerin
Die unvermeidliche Trennung zwischen dem DFB und Voss-Tecklenburg erfolgte in einem gemeinsamen Gespräch am vergangenen Freitag. Dabei waren sich beide Seiten einig, dass ein personeller Neuanfang in der sportlichen Leitung notwendig ist. Die Trainerin erhält eine Abfindung, sodass der Weg für die Zukunft frei ist.
„Ich bedanke mich im Namen des DFB und auch ganz persönlich bei Martina für die Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren.“
DFB-Präsident Bernd Neuendorf
DFB-Präsident Bernd Neuendorf bedankte sich bei Voss-Tecklenburg, die seit 2018 im Amt war: „Ich bedanke mich im Namen des DFB und auch ganz persönlich bei Martina für die Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren. In dieser Zeit wurden im Bereich des Frauenfußballs wichtige Impulse gesetzt.“
Kritik an mangelnder WM-Aufbereitung
Zuletzt hatte Voss-Tecklenburg Kritik von allen Seiten einstecken müssen. Nach der enttäuschenden Weltmeisterschaft Anfang des Jahres in Australien und Neuseeland habe eine selbstkritische Aufarbeitung des Turniers gefehlt. Zudem gab es widersprüchliche Aussagen der 55-Jährigen und des DFB.
Selbst die Spielerinnen der DFB-Elf waren von ihrer Trainerin enttäuscht, sodass eine Rückkehr auf die Trainerbank am Ende unmöglich schien. In ihrer fünfjährigen Amtszeit als Bundestrainerin war Voss-Tecklenburg 57 Mal für die Nationalmannschaft verantwortlich und errang 41 Siege. Größter Erfolg war die Vize-Europameisterschaft 2022.
Horst Hrubesch soll Damen zu Olympia führen
Die DFB-Frauen werden in den kommenden Monaten von Horst Hrubesch betreut, der das Team unbedingt zu den Olympischen Spielen 2024 führen will. Dazu muss am 1. Dezember gegen Dänemark unbedingt ein Sieg her, um sich für das entscheidende Turnier im Frühjahr zu qualifizieren.
TrainerInnen der deutschen Fußball-Frauen
Zum Aus von Voss-Tecklenburg äußerte sich Hrubesch nicht direkt. Auf die Frage, ob man das Wort „Interim“ in seiner Jobbezeichnung nun streichen könne, antwortete das HSV-Urgestein nur lapidar: „Man kann alles streichen“.
Es ist davon auszugehen, dass Hrubesch nach Olympia nach Hamburg zurückkehrt und ein neuer Trainer die EM 2025 in der Schweiz in Angriff nimmt. Zudem sucht der DFB derzeit eine neue Sportdirektorin bzw. einen neuen Sportdirektor für die Frauen-Nationalmannschaft.