Die Olympischen Spiele in Paris waren ihr letztes Turnier. Stürmerin Alexandra Popp hat am Montag ihren Rücktritt aus der deutschen Fußballnationalmannschaft der Frauen bekannt gegeben. Die heute 33-Jährige hat in ihrer Karriere unzählige Auszeichnungen erhalten und steht in der ewigen Torschützenliste der Nationalmannschaft an dritter Stelle. Beim VfL Wolfsburg, mit dem Popp bereits die Champions League gewonnen hat, wird sie noch mindestens bis zum Vertragsende 2025 spielen.
Über den Rücktritt aus der Nationalmannschaft berichteten zunächst der NDR und die Wolfsburger Allgemeine Zeitung. Alexandra Popp hatte bereits nach dem Olympia-Turnier im Sommer gesagt, dass es “in alle Richtungen gehen” könne und sie noch Zeit für eine Entscheidung brauche. Diese Zeit ist nun gekommen. Ihr letztes Spiel im DFB-Dress wird Popp am 28. Oktober in Duisburg gegen Australien bestreiten. Anschließend benötigt der neue Bundestrainer Christian Wück eine Nachfolgerin für die langjährige Kapitänin.
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Alexandra Popp Olympiasiegerin von Rio de Janeiro 2016
Nachdem die gebürtige Wittenerin mehrere Jugendnationalmannschaften durchlaufen hatte, lief sie 2010 erstmals im DFB-Dress auf. 143 weitere Spiele sollten bis heute folgen. Noch im Monat ihres Debüts schoss sie ihre ersten Tore für die Nationalmannschaft. Heute steht sie bei 67 Treffern und ist damit die drittbeste Torschützin der Geschichte. Nach ihrem Wechsel zum VfL Wolfsburg im Jahr 2012 ging für Alexandra Popp der große Stern auf. Mit den Wölfinnen gewann sie 2013 und 2014 die Champions League der Frauen. Gleich in ihrem ersten Jahr in Niedersachsen gelang das Triple.
Steckbrief von Alexandra Popp
1. FFC Recklinghausen (-2007) |
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FCR 2001 Duisburg (2008-2012) VfL Wolfsburg (seit 2012) |
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Deutschland U17 (2006-2008) Deutschland U19 (2009) Deutschland U20 (2009-2011) Deutschland (seit 2010) |
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13 x DFB-Pokal-Siegerin 2 x Champions League-Siegerin UEFA Women's-Cup-Siegerin 2009 Olympiasiegerin 2016, Bronzemedaille 2024 Vizeeuropameisterin 2022 U20-Weltmeisterin 2010 U17-Europameisterin 2008 Nationalspielerin des Jahres 2012, 2022 Fußballerin des Jahres 2014, 2016, 2023 |
Der größte Erfolg mit der Nationalmannschaft folgte 2016. Popp gewann mit ihrem Team die Goldmedaille bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro. Im letzten Spiel von Bundestrainerin Sylvia Neid besiegte das Team Schweden mit 2:1. Popp spielte als Stürmerin durch und durfte die Goldmedaille mit nach Hause nehmen. 2022 folgte eine Enttäuschung, als die Kapitänin ausgerechnet im Finale der Europameisterschaft in England verletzungsbedingt passen musste. Schmerzlich musste sie mit ansehen, wie das Team das Finale in London gegen die Gastgeberinnen verlor.
Giulia Gwinn als neue Kapitänin der DFB-Frauen im Gespräch
Alexandra Popp war nicht nur auf dem Rasen eine wichtige Figur im deutschen Fußball. Als erste Frau überhaupt wurde sie 2022 vom Fachmagazin Kicker zur Fußballpersönlichkeit des Jahres gewählt und trat damit die Nachfolge von Legenden wie Lothar Matthäus, Rudi Völler, Jogi Löw oder Franz Beckenbauer an. Die gelernte Tierpflegerin wurde dreimal Fußballerin des Jahres, ist Trägerin der Fritz-Walter-Medaille in Silber und des Verdienstordens des Landes Nordrhein-Westfalen. Sieben deutsche Meisterschaften und 13 Pokalsiege stehen zu Buche, wobei hier weitere Titel folgen könnten. Auch in der Champions League will der VfL Wolfsburg endlich wieder angreifen, so dass Popps Geschichte im Vereinsfußball noch nicht zu Ende erzählt ist.
“Insgesamt 18 Jahre, davon knapp vierzehneinhalb Jahre im A-Team, hatte ich das Glück und die große Ehre, mit vollem Stolz das Trikot der deutschen Nationalmannschaft zu tragen. Ich habe immer betont, dass mein Bauch die Entscheidung treffen wird, und nun hat er entschieden. Nach langen, tränenreichen Überlegungen habe ich mich schweren Herzens dazu entschlossen, meine Nationalmannschaftskarriere zu beenden.”
Alexandra Popp
Im DFB-Team hinterlässt der bekennende Fan von Borussia Dortmund das vakante Amt der Kapitänin. Der neue Bundestrainer Christian Wück, der nach Olympia die Nachfolge von Horst Hrubesch angetreten hat, wird sich spätestens zum Jahresende mit der Neuvergabe der Kapitänsbinde befassen müssen. Als Favoritin auf das Amt der neuen Spielführerin gilt Giulia Gwinn. Die 25-Jährige ist Verteidigerin beim FC Bayern München und hat bereits 53 Länderspiele absolviert. Sie wird eine veränderte Nationalmannschaft anführen, denn neben Popp hatten zuletzt auch die beiden Wolfsburgerinnen Marina Hegering und Torhüterin Merle Frohms ihren Rücktritt erklärt.
