Didier Deschamps, Architekt zahlreicher Triumphe der französischen Nationalmannschaft, hat bestätigt, dass seine Amtszeit nach der Weltmeisterschaft 2026 in den USA, Kanada und Mexiko enden wird. In einem Interview mit dem TV-Sender TF1 erklärte der 56-Jährige am Mittwoch: „Ich bin bis 2026 eingeplant, aber dann wird es enden, weil es irgendwann der Fall sein muss.“
Diese Entscheidung hatte Deschamps bereits vor Weihnachten dem Präsidenten des französischen Fußballverbandes (FFF), Philippe Diallo, mitgeteilt. Diallo lobte die Ankündigung als „eine persönliche, verantwortungsvolle und elegante Entscheidung, die seinem Charakter entspricht.“
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Didier Deschamps Weltmeister als Spieler und als Trainer
Seit 2012 steht Didier Deschamps an der Seitenlinie der französischen Nationalmannschaft und führte „Les Bleus“ zu beispiellosen Erfolgen. Bereits als Spieler triumphierte er 1998 bei der Heim-WM und wurde zwei Jahre später Europameister. 2018 krönte er seine Trainerkarriere, als Frankreich in Russland den zweiten Weltmeistertitel der Verbandsgeschichte holte. Mit diesem Erfolg reiht sich Deschamps in die exklusive Liste jener ein, die sowohl als Spieler als auch als Trainer Weltmeister wurden – neben Mario Zagallo und Franz Beckenbauer.
Fußball Weltmeister seit 1990
Neben dem WM-Sieg erzielte Frankreich unter Deschamps auch 2021 den Gewinn der Nations League. Allerdings blieb der Trainer nicht frei von Rückschlägen. Bei der EM 2016 scheiterte seine Mannschaft im Finale an Portugal. 2022 unterlagen die Franzosen im dramatischen Endspiel der Weltmeisterschaft gegen Argentinien. Trotzdem bleibt Deschamps eine zentrale Figur im französischen Fußball. Verbandspräsident Diallo würdigte ihn gar als „größten Trainer der französischen Nationalmannschaft“.
Zinedine Zidane als Deschamps-Nachfolger?
Trotz des Erfolgs geriet Deschamps in den letzten Jahren zunehmend unter Druck. Die EM 2024 in Deutschland, bei der Frankreich im Halbfinale an Spanien scheiterte, war von enttäuschenden Offensivleistungen geprägt. Auch in der Öffentlichkeit mehrte sich die Kritik, dass die Mannschaft nicht immer ihr volles Potenzial ausschöpfte. Deschamps selbst reagierte gelassen: „Ich habe meine Zeit mit dem gleichen Wunsch und der gleichen Leidenschaft verbracht, um die französische Mannschaft auf höchstem Niveau zu halten, aber 2026 ist sehr gut.“
Nationaltrainer Frankreichs seit 1988
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Die Diskussionen über Deschamps‘ Nachfolge sind indes bereits in vollem Gange. Medien wie „Le Parisien“ und „L’Equipe“ sehen die französische Fußball-Ikone Zinedine Zidane als Favoriten auf den Posten. Verbandschef Diallo hielt sich jedoch bedeckt: „Ich werde in diese Debatte nicht einsteigen. Didier hat zwei Vertragsjahre vor sich, und aus Respekt vor ihm, seinem Team und den Spielern stellt sich die Frage der Nachfolge heute nicht.“
„Man muss wissen, wie man Stopp sagt. Es gibt ein Leben danach, ich weiß nicht, was es sein wird, aber es wird auch sehr gut sein.“
Didier Deschamps
Mit der Ankündigung seines Abschieds gibt Deschamps den „Bleus“ zwei Jahre Planungssicherheit und eine klare Perspektive für die Zukunft. Für den Weltmeistertrainer selbst endet nach der WM 2026 eine Ära, die den französischen Fußball geprägt und zahlreiche unvergessliche Momente hervorgebracht hat. Sein Fokus liegt nun darauf, die Mannschaft ein letztes Mal zu Höchstleistungen zu führen und vielleicht noch einen weiteren Titel zu gewinnen, bevor er sich endgültig zurückzieht.