Lionel Messi ist von der FIFA erneut zum Weltfußballer des Jahres 2023 gewählt worden. Der Argentinier setzte sich überraschend gegen den Norweger Erling Haaland und den Franzosen Kylian Mbappé durch. Messi erhielt den begehrten Titel bereits zum achten Mal in seiner Karriere und baute damit seinen Rekord bei der Wahl weiter aus. Der 36-Jährige war bei der Wahl in London nicht anwesend und wurde in Abwesenheit geehrt.
Der Titel bei den Frauen ging an die Spanierin Aitana Bonmati. Die Weltmeisterin spielt beim FC Barcelona und setzte sich in der Wahl gegen ihre spanische Kollegin Jennifer Hermoso vom CF Pachuca und die Kolumbianerin Linda Caicedo von Real Madrid durch. Für Bonmati, die ihre Landsfrau Alexia Putellas ablöst, ist es die erste Wahl zur „The Best“, wie die FIFA den Titel offiziell bezeichnet.
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Thierry Henry wartet vergeblich auf Messi
Neben dem Ballon d'Or ist der FIFA-Award „The Best“ die begehrteste Auszeichnung für Fußballprofis. Bei der aktuellen Wahl wurde der Zeitraum vom 19. Dezember 2022 bis zum 20. August 2023 bewertet. Die Weltmeisterschaft 2022, bei der Lionel Messi als Kapitän die Trophäe in die Höhe stemmen durfte, fällt damit nicht mehr in den Bewertungszeitraum. Die Wahl des Argentiniers sorgte daher für Verwunderung. Als man am Abend in London den Namen Lionel Messi verkündete, verstummte der Applaus schnell.
FIFA Weltfußballer des Jahres seit 2016
Thierry Henry, der dem Argentinier die Trophäe überreichen wollte, wartete vergeblich auf den neuen Titelträger, denn Messi war nicht in London. Es entstand ein peinlicher Moment der Stille, den Henry mit einem Scherz gegenüber seiner Co-Moderatorin Reshmin Chowdhury zu überspielen versuchte. Die Kamera, die die Reaktionen der Anwesenden einfing, zeigte zum Teil verdutzte Gesichter. Vor allem Alf-Inge Haaland, Vater des Zweitplatzierten Erling Haaland, zeigte deutlich, was er von der Wahl hält.
Norweger sprechen von einem Skandal
Lionel Messi wurde von Fans, Fachjournalisten, Trainern und Kapitänen der Nationalmannschaften zum Titelträger gewählt. In einem komplizierten Punktesystem kamen Messi und Haaland gemeinsam auf den ersten Platz. Daher gaben am Ende die Stimmen der Mannschaftskapitäne den Ausschlag. Der deutsche Kapitän İlkay Gündoğan stimmte übrigens für Haaland. Die Wahl Messis stieß auf Kritik, da der Argentinier in der fraglichen Zeit zu Inter Miami in die USA gewechselt war und dort keine Erfolge feiern konnte.
„Ich muss mich erstmal etwas beruhigen. Ich bin überrascht. Ich würde sagen, das ist ein Skandal.“
Der ehemalige norwegische Fußballer Carl-Erik Torp zur Wahl
Vor allem in Norwegen sparten die Experten nicht mit Kritik, denn die Wahl von Erling Haaland galt als wahrscheinlich. Der Mittelstürmer hatte mit Manchester City die Champions League gewonnen und in allen Wettbewerben unzählige Tore erzielt. Der ehemalige norwegische Profi Carl-Erik Torp zur Wahl: „Ich muss mich erstmal etwas beruhigen. Ich bin überrascht. Ich würde sagen, das ist ein Skandal.“
Aitana Bonmati ist die Beste im Frauenfußball
Die Auszeichnung „The Best“ im Frauenfußball ging an Aitana Bonmati, deren Wahl mit Wohlwollen aufgenommen wurde. Die Spanierin war in London zugegen und konnte selbst ein paar Worte sagen: „Das war das bislang größte Jahr meiner Karriere. Ich bin sehr stolz, was ich mit meinen Mannschaften erreicht habe.“ Zu ihren Mitspierlinnen sagte sie: „Ohne euch wäre ich nicht hier.“
„Das war das bislang größte Jahr meiner Karriere. Ich bin sehr stolz, was ich mit meinen Mannschaften erreicht habe.“
Aitana Bonmati
Die 25-Jährige wurde nicht nur Weltmeisterin mit Spanien in Australien und Neuseeland, sondern mit ihrem Team vom FC Barcelona auch Champions-League-Siegerin. Bonmati galt als Favoritin für die FIFA-Auszeichnung, da sie im Oktober bereits den Ballon d'Or gewonnen hatte. Bei den Trainern gewann Pep Guardiola von Manchester City, bei den Trainerinnen wurde Sarina Wiegmann, Trainerin der englischen Frauen-Nationalmannschaft, bereits zum vierten Mal geehrt.