Bayer Leverkusen ging als die deutsche Mannschaft der Stunde in das Finale der Europa League, das in diesem Jahr im irischen Dublin ausgetragen wurde. Nicht nur die erste deutsche Meisterschaft der Vereinsgeschichte hatte man vor kurzem errungen, das Team vom Rhein hatte auch seit 51 Pflichtspielen kein Spiel mehr verloren. Nun sollte der zweite Titel auf dem Weg zum Triple folgen. Am kommenden Samstag steht noch das DFB-Pokalfinale in Berlin gegen den 1. FC Kaiserslautern an. Bayer Leverkusen erreichte das Finale des Wettbewerbs, den der Verein 1988 gewann, durch mehrere Last-Minute-Siege, unter anderem gegen den AS Rom oder Qarabag Agdam.
Im Endspiel traf die Werkself auf Atalanta Bergamo. Der Verein aus der norditalienischen Region Lombardei konnte in der laufenden Europa League-Saison einige große Namen aus dem Wettbewerb werfen. So besiegten die „Nerazzurri“ den portugiesischen Meister Sporting Lissabon, den von Jürgen Klopp trainierten FC Liverpool und den französischen Traditionsklub Olympique Marseille. Bergamo konnte noch nie die italienische Meisterschaft oder einen europäischen Titel gewinnen. Stars der Mannschaft sind Mittelfeldstratege Teun Koopmeiners sowie das starke Sturmtrio Charles de Keteleare, Ademola Lookman und Gianluca Scamacca.
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Bergamo dominiert erste Halbzeit dank Ademola Lookman
Von Beginn an wurden die Italiener von den sonst so souverän agierenden Leverkusenern immer wieder durch beispiellose Abspielfehler eingeladen. So auch in der 12. Spielminute, als Lookman das 1:0 für Atalanta erzielen konnte. Bayer konnte einen Eckball nicht klären, wodurch Koopmeiners den Italiener Davide Zappacosta schicken konnte. Dessen Flanke fand den nigerianischen Nationalstürmer, der nur noch einzuschieben brauchte. Das 2:0 fiel dann in der 26. Minute durch den zweiten Treffer des Afrikaners. Amine Adli spielte einen Kopfball deutlich zu kurz, sodass sich Lookman den Ball schnappte und per Solo erhöhte.
UEFA Europa League Sieger seit 2015
In der Folge konnte sich Leverkusen etwas besser von der italienischen Belagerung befreien und kam zu einer Großchance, als Alejandro Grimaldo allein vor Argentiniens Keeper Juan Musso auftauchte, aber zu schwach abschloss. Zählbares gelang der Werkself jedoch nicht mehr, weshalb das Team von Xabi Alonso im zweiten Durchgang erneut auf ein Comeback hoffen musste. Der spanische Meistertrainer wechselte Victor Boniface für Josip Stanisic ein und begann die zweite Halbzeit deutlich offensiver.
Bayer Leverkusen kassiert erste Niederlage nach 51 Pflichtspielen
Leverkusen versuchte nach Wiederanpfiff das eigene Angriffsspiel aufzuziehen, kam aber kaum zu echten Torchancen. Mit dem ersten nennenswerten Konter der Italiener fiel die Entscheidung: In der 75. Minute war es erneut Lookman, der den Ball bekam, Edmond Tapsoba schwindelig spielte und mit einem satten Linksschuss zum 3:0 traf. Die Vorentscheidung zum ersten Titelgewinn der Italiener war gefallen. Bis zum Schlusspfiff des starken Schiedsrichters Istvan Kovacs aus Rumänien passierte nichts Entscheidendes mehr.
„Heute denken wir weniger an Berlin, jetzt müssen wir erstmal die Enttäuschung verarbeiten. Aber morgen fliegen wir nach Berlin und dann ist klar, es geht klar nach vorne. Die Mannschaft hat eine hervorragende Saison gespielt und das werden wir auch in Berlin zeigen.“
Leverkusens Sportdirektor Simon Rolfes
Die erste Niederlage nach 51 Pflichtspielen kassierten die Leverkusener also ausgerechnet im ersten Finale eines europäischen Wettbewerbs seit 36 Jahren. Mit einem Sieg am Samstag im DFB-Pokal in Berlin will die Mannschaft nun jedoch wenigstens das Double perfekt machen. Leverkusens Sportdirektor Simon Rolfes: „Heute denken wir weniger an Berlin, jetzt müssen wir erstmal die Enttäuschung verarbeiten. Aber morgen fliegen wir nach Berlin und dann ist klar, es geht klar nach vorne. Die Mannschaft hat eine hervorragende Saison gespielt und das werden wir auch in Berlin zeigen.“