Die Chance auf den Einzug ins Achtelfinale war für die deutsche Nationalmannschaft im zweiten Spiel der Gruppenphase bei der Heim-Europameisterschaft groß. Mit einem Sieg in der ausverkauften Stuttgarter Arena wäre das Team von Trainer Julian Nagelsmann sicher in die Runde der letzten 16 Mannschaften eingezogen. Auf der anderen Seite standen die Ungarn um ihren Starspieler Dominik Szoboszlai vom FC Liverpool, die ihr Auftaktspiel gegen die Schweizer überraschend deutlich mit 1:3 verloren hatten. Somit standen die Magyaren gegen den Gastgeber gehörig unter Druck.
Während Bundestrainer Julian Nagelsmann im Vergleich zum 5:1 im Auftaktspiel gegen Schottland auf die gleiche Startelf vertraute, nahm sein Gegenüber zwei Änderungen vor. Ungarns italienischer Trainer Marco Rossi baute seine Dreierkette um und nahm Attila Szalai und Adam Lang aus der Formation. Herthas Marton Dardai und Bendeguz Bolla von Servette Genf spielten für die Beiden.
Inhaltsverzeichnis
Jamal Musiala trifft nach Gündoğan-Vorlage zum 1:0
Die Partie vor 52.000 Zuschauern in Stuttgart begann mit einem Paukenschlag der Gäste. Bereits in der ersten Spielminute war die Abwehrreihe der DFB-Elf zu weit aufgerückt, sodass beim Rückpass von Joshua Kimmich auf Manuel Neuer nur noch der ungarische Stürmer Roland Sallai im deutschen Strafraum stand. Zum Glück war der deutsche Nationaltorhüter gerade noch vor dem Freiburger am Ball.
Fußball EM 2024 – Tabelle Gruppe A
SP. | S | U | N | TORE | DIFF. | PUNKTE | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Deutschland | 3 | 2 | 1 | 0 | 8:2 | 6 | 7 |
Schweiz | 3 | 1 | 2 | 0 | 5:3 | 2 | 5 |
Ungarn | 3 | 1 | 0 | 2 | 2:5 | -3 | 3 |
Schottland | 3 | 0 | 1 | 2 | 2:7 | -5 | 1 |
Um die zehnte Minute herum erspielte sich die DFB-Auswahl ihre ersten beiden Torchancen. In der 22. Minute ging Deutschland dann in Führung. In einem fairen Zweikampf brachte Kapitän İlkay Gündoğan den Leipziger Willi Orban zu Fall und irritierte so dessen Torhüter Peter Gulacsi. Hierdurch konnte Gündoğan vor das leere Tor passen, wo Jamal Musiala mit etwas Glück durch zwei Abwehrspieler hindurch das 1:0 erzielte. In der 26. Minute wurde dann der deutsche Torhüter Manuel Neuer gefordert. Der Keeper des FC Bayern München hatte einen Freistoß von Szoboszlai zum 1:1 spektakulär abgewehrt.
VAR nimmt Ausgleich Ungarns zurück
Eine Minute vor dem Halbzeitpfiff hatten viele Zuschauer im Stadion und beim Public Viewing den erneuten Jubelschrei schon auf den Lippen, doch Musialas Torschuss landete nur am Außennetz. In der Nachspielzeit fiel dann überraschend doch noch der vermeintliche Ausgleich für die Ungarn. Nach einer Abwehr von Neuer landete der Ball bei Sallai, der zum 1:1 einschoss. Der Jubel der Ungarn wurde jedoch durch den VAR jäh gestoppt, da eine Abseitsstellung vorlag.
Fußball EM 2024 – Gruppenspiele Deutschland
21:00 Uhr | |||||
18:00 Uhr | Stuttgart | ||||
21:00 Uhr |
In der ersten Viertelstunde nach Wiederanpfiff blieben die Magyaren am Drücker und kamen durch einen Kopfball von Stürmer Barnabas Varga zur großen Ausgleichschance, die der Mann von Ferencvaros Budapest allerdings über die Latte setzte. In der 67. Minute dann die Erlösung für die deutsche Mannschaft. Nach einer schönen Passkombination der DFB-Elf fand Maximilian Mittelstädt den freistehenden Gündoğan im Sechzehner, der zum 2:0 einschob.
Bundestrainer Nagelsmann lobt Reifeprozess des deutschen Teams
In der 90. Minute hätten die Ungarn noch den Anschlusstreffer erzielen können. Manuel Neuer sah bei einer Flanke nicht gut aus, sodass Orban an den Ball kam und ihn aufs Tor brachte. Zum Glück war Joshua Kimmich für seinen Keeper zur Stelle und verhinderte Schlimmeres. Nach dem Spiel wurde der deutsche Routinier nach dem Grund für den nicht so ganz souveränen Sieg gefragt.
„Wir haben die ein oder andere Schwierigkeit, die wir hatten, gut überstanden. Und haben am Ende souverän gewonnen.“
Nationalspieler Joshua Kimmich
Der Abwehrstratege antwortete: „Weil es schwieriger war als gegen die Schotten. Wir haben die ein oder andere Schwierigkeit, die wir hatten, gut überstanden. Und haben am Ende souverän gewonnen.“ Bundestrainer Julian Nagelsmann resümierte: „Das war ein sehr unangenehmer Gegner, so ein Spiel muss man erstmal gewinnen. Und das zeigt einen guten Reifeprozess, im November hätten wir dieses Spiel noch nicht gewonnen. In meiner bisherigen Amtszeit sind wir auch schon mal eingebrochen, heute hat die Mannschaft nicht immer geglänzt, aber du musst so ein Spiel auch mal bearbeiten.“
Tore:
1:0 Jamal Musiala (GER, 22. Minute)
2:0 İlkay Gündoğan (GER, 67. Minute)