Am Montag stellte sich Bayern-Trainer Thomas Tuchel den Fragen der Journalisten auf der Pressekonferenz zum mit Spannung erwarteten Halbfinale der Champions League zwischen Bayern München und Real Madrid. Vieles drehte sich dabei um die Auseinandersetzung des Trainers mit Bayern-Ehrenpräsident Uli Hoeneß. Dieser hatte am vergangenen Freitag auf einer Veranstaltung der „FAZ“ mit seiner Trainerkritik für Aufregung gesorgt. Einen Tag vor dem Spiel der beiden europäischen Topclubs wurden derweil auch Störfeuer aus der spanischen Presse laut.
Im Vorfeld des Champions League-Halbfinales zwischen Bayern München und Real Madrid am Dienstagabend in der Allianz Arena konzentriert sich an der Säbener Straße vieles auf den Streit zwischen Trainer Thomas Tuchel und Ex-Präsident Uli Hoeneß. Der 72-Jährige warf Tuchel vor, lieber teure Neuzugänge zu verpflichten, als die eigenen Spieler wie Aleksandar Pavlovic weiterzuentwickeln. Tuchel konterte im Rahmen des Bundesligaspiels der Bayern am Samstag, der Vorwurf gehe meilenweit an der Realität vorbei.
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Tuchel: „Es gibt nur noch Real Madrid“
Bei der Pressekonferenz vor einem der wichtigsten Spiele des Jahres wollte Tuchel von den Querelen nichts mehr wissen. Der 50-Jährige fasste sich kurz: „Sag ich nix mehr dazu. Das Thema ist abgehakt.“ Auf die Nachfrage eines Journalisten, wie er auf die erneute Kritik von Hoeneß im „Kicker“ reagiere, lächelte der zum Saisonende scheidende Trainer nur. Beide Zeigefinger an die Stirn gelegt, sagte der ehemalige Trainer von Paris SG und des FC Chelsea: „Real Madrid, es gibt nur noch Real Madrid.“ Auch Bayern-Pressesprecher Dieter Nickles sah sich zum Eingreifen genötigt: „Bitte auf das Spiel gucken.“
Champions League 2023/24 Halbfinale
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Besser fühlte sich Tuchel, als sich die Fragen schließlich tatsächlich um das anstehende Spitzenspiel drehten. „Du spielst gegen Real, gegen den Mythos. Wir werden versuchen, die Mannschaft auf den Inhalt vorzubereiten.“ Personell gibt es noch einige Fragezeichen: „Wenn ich jetzt zum Training fahre, werden die letzten Tests gemacht mit Konrad Laimer, Matthijs de Ligt und Dayot Upamecano. Und dann werden wir sehen, was mit Leroy Sane und Jamal Musiala ist, aber das erfahre ich erst in den nächsten Stunden.“
„Du spielst gegen Real, gegen den Mythos. Wir werden versuchen, die Mannschaft auf den Inhalt vorzubereiten.“
Bayern-Trainer Thomas Tuchel
Marca titelt vom „Krieg zwischen Tuchel und Hoeneß“
Tuchel ist voller Erwartungen: „Es ist ein sehr großes und klangvolles Spiel. Die Vorfreude ist riesengroß. Die Spiele fühlen sich wie ein Finale an. Morgen ist mein Ansatz, wie ein Finale aufzustellen. Wir werden morgen in diesen 90 Minuten alles geben, um dieses Spiel zu gewinnen. Aber zu taktieren – eher nicht.“ Zudem betätigte sich der Krumbacher als Hellseher. Angesprochen auf ein Tor von Serge Gnabry sagte Tuchel: „Es wird passieren. Ich weiß nicht, woher ich es weiß. Aber es wird passieren.“
„Falls der FC Bayern vor dem Halbfinal-Hinspiel gegen Real Madrid sich als Einheit präsentieren wollte, ist er gescheitert.“
Die spanische Nachrichtenagentur AP
Der interne Konflikt beim deutschen Rekordmeister blieb der spanischen Presse unterdessen nicht verborgen. So titelte die „Marca“ vom „Krieg in München zwischen Tuchel und Hoeneß“. Weiter heißt es in dem Artikel: „Der Sieg des bayerischen Klubs gegen Eintracht Frankfurt scheint die turbulente Lage in München vor dem Spiel gegen Real am Dienstag nicht zu beruhigen.“ Und die spanische Nachrichtenagentur AP fasst zusammen: „Falls der FC Bayern vor dem Halbfinal-Hinspiel gegen Real Madrid sich als Einheit präsentieren wollte, ist er gescheitert.“