Trainerlegende Jürgen Klopp will seine Auszeit vom Fußball beenden und neuer Fußball-Chef bei Red Bull werden. Nach seinem Abschied vom FC Liverpool im Mai diesen Jahres hatte der beliebte Coach noch gesagt: „Kein Klub, kein Land für das nächste Jahr. Das kann ich versprechen. Ich werde natürlich irgendwann wieder etwas tun.“ Lange hielt dieser Plan nicht, denn nur fünf Monate später verkündet Klopp sein neuestes Projekt, das am 1. Januar 2025 starten soll. Red Bull bestätigte die Meldung zwischenzeitlich.
Der 57-jährige Klopp ist sich mit dem Getränkehersteller und Unterhaltungskonzern einig und tritt dort den Posten des „Global Head of Soccer“ an. Der ehemalige Mainzer und Dortmunder kehrt damit dem grünen Rasen den Rücken und wechselt in ein Büro in der Firmenzentrale im österreichischen Fuschl am See. Dort ist Klopp für die sechs über den ganzen Globus verteilten Fußballvereine des Konzerns verantwortlich. Dies ist mit zahlreichen Reisen verbunden. Klopp soll nicht mehr im Tagesgeschäft tätig sein, sondern mit seiner Expertise und seinem Netzwerk die Entwicklung der Fußballvereine steuern.
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Jürgen Klopp neuer Chef von RB Leipzig und RB Salzburg
Klopp wird bei Red Bull an Oliver Mintzlaff berichten, der in der Führungsriege der Österreicher seit 2022 für die Sportprojekte des Konzerns zuständig ist. Zu diesen gehören neben Fußball auch Formel 1, Radsport, Extremsport, Wintersport und viele weitere Disziplinen. Mintzlaff soll sich seit vielen Monaten für den Deal mit Jürgen Klopp eingesetzt haben, den er nun abschließen konnte. Klopp wird durch sein Engagement als „Head of Soccer“ übergeordnet auch der neue Boss von RB Leipzig. Allerdings gilt es als wahrscheinlich, dass er sich nicht in das Tagesgeschäft der Sachsen einmischen wird.
Stationen von Jürgen Klopp
RB Leipzig ist derzeit das Aushängeschild, wenn es um Fußball im Red Bull Konzern geht. Der Verein hat sich in der Bundesliga im oberen Tabellendrittel etabliert und spielt zum sechsten Mal in Folge in der Champions League. Über das Achtelfinale ist der Club allerdings noch nicht hinausgekommen. Ein zweiter Verein, der schon mehrfach in der Königsklasse vertreten war, ist RB Salzburg. Dieser gilt als Talentschmiede des österreichischen Fußballs. Wie Leipzig spielen die Salzburger derzeit schon sechs Jahre in Folge in der Champions League.
Sky: Klopp besitzt „Exit-Option“ für Bundestrainer-Posten
Bereits im Juni, also nur wenige Wochen nach Klopps Rücktritt beim FC Liverpool, kamen erste Gerüchte über ein neues Projekt bei Red Bull auf. Berater Marc Kosicke bezeichnete diese jedoch als „völligen Quatsch, da ist nichts dran“. Eine unglaubwürdige Aussage, wie sich im Nachhinein herausstellte. Neben Leipzig und Salzburg wird Klopp für den MLS-Klub Red Bull New York, die Japaner von Omiya Ardija, das brasilianische Team Bragantino sowie Leeds United verantwortlich zeichnen. An dem englischen Klub hat Red Bull kürzlich Anteile erworben und will damit langfristig in der Premier League Fuß fassen. Es ist nicht auszuschließen, dass mit dem Engagement von Klopp die Zahl der Vereine des Konzerns weiter steigt.
„Nach fast 25 Jahren an der Seitenlinie könnte ich nicht aufgeregter sein, mich an einem Projekt wie diesem zu beteiligen. Ich möchte die unglaublichen Fußballtalente, die uns zur Verfügung stehen, entwickeln, verbessern und unterstützen.“
Jürgen Klopp
Der Fernsehsender Sky will zudem recherchiert haben, dass Jürgen Klopp künftig bei Red Bull eine „Exit-Option“ im Vertrag hat. Diese würde es ihm ermöglichen, den Posten des Bundestrainers beim DFB anzunehmen, sollte sich diese Möglichkeit realisieren. Derzeit hat Trainer Julian Nagelsmann einen Vertrag bis nach der Weltmeisterschaft 2026 in den USA, Kanada und Mexiko. Klopp wurde in der Vergangenheit immer wieder mit dem wichtigsten Trainerposten in Deutschland in Verbindung gebracht. Der Zeitpunkt passte jedoch nie.
„Stärkste Verpflichtung der Fußballgeschichte“
Wie Oliver Mintzlaff in einer ersten Stellungnahme von Red Bull verlautbaren ließ, sei Jürgen Klopp die „sicherlich stärkste Verpflichtung in der Fußballgeschichte von Red Bull“. Der Konzern erhoffe sich „wertvolle und entscheidende Impulse in wichtigen Bereichen“. Klopp selbst ließ sich mit den Worten zitieren: „Nach fast 25 Jahren an der Seitenlinie könnte ich nicht aufgeregter sein, mich an einem Projekt wie diesem zu beteiligen. Ich möchte die unglaublichen Fußballtalente, die uns zur Verfügung stehen, entwickeln, verbessern und unterstützen. Ich sehe meine Rolle in erster Linie als Mentor für die Trainer und das Management.“