Ende November wagt die Deutsche Fußball Liga (DFL) einen Neustart bei der Vergabe der Medienrechte für die Bundesliga-Spielzeiten 2025/26 bis 2028/29. Dies war notwendig geworden, nachdem es Mitte April zu einem Streit zwischen der DFL und dem bisherigen Rechteinhaber DAZN gekommen war. Da die aktuellen Verträge bereits zum Ende der laufenden Saison 2024/25 auslaufen, drängt die Zeit für die anstehende Rechtevergabe. Im Bieterverfahren zwischen Sky und DAZN liegen die bisherigen Angebote aufgrund des Rechtsstreits vor dem Schiedsgericht offen auf dem Tisch. Dadurch ergibt sich für das anstehende Verfahren eine völlig neue Situation.
Bereits im November müssen die 36 deutschen Fußballvereine der oberen Ligen ihre Lizenzunterlagen für die Saison 2025/26 einreichen. So bleibt für die Ausschreibung der Medienrechte ab dieser Spielzeit nicht mehr viel Zeit. Nach Angaben der DFL beginnt das neue Ausschreibungsverfahren daher am 25. November dieses Jahres. „Diese Zeitplanung trägt der Bedeutung der Ausschreibung für die wirtschaftliche Planung der Klubs und der DFL-Gruppe Rechnung und bietet zugleich allen Interessenten die Möglichkeit, sich mit ausreichendem zeitlichen Vorlauf bestmöglich auf die Fortsetzung des Auktionsverfahrens vorzubereiten“, teilte die DFL mit.
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Rechtsstreit zwischen der DFL und DAZN beigelegt
Die Rechtevergabe war im April 2024 ins Stocken geraten, nachdem sich der bisherige Rechteinhaber DAZN diskriminiert gefühlt hatte. Konkret ging es darum, dass DAZN zwar nach eigenen Angaben das attraktivste Angebot für die Bundesliga-Spiele am Samstagnachmittag abgegeben hatte, seine finanziellen Garantien von der DFL aber nicht akzeptiert wurden. Die Briten hatten 400 Millionen Euro pro Saison für das wichtige Rechtepaket B geboten. Nach der Ablehnung der Finanzgarantien durch die DFL habe DAZN gedroht, sich ganz aus der Ausschreibung zurückzuziehen. Dies hätte für den deutschen Fußball einen herben Verlust bedeutet.
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Sky soll damals 320 Millionen Euro für das Paket B geboten und trotz der geringeren Summe den Zuschlag erhalten haben. Dagegen klagte DAZN vor dem Schiedsgericht, das im September urteilte, dass die Rechtevergabe neu ausgeschrieben werden muss. Die DFL folgt nun dem Schiedsspruch und hat die Neuausschreibung auf Ende November terminiert. Interessant wird sein, wie sich Sky und DAZN verhalten werden, da die bisherigen Gebote bekannt sind. Am Ende könnte die DFL von der Situation profitieren, da die Kontrahenten ihre Angebote voraussichtlich erhöhen werden.
Rechtepaket B umfasst insgesamt 196 Bundesliga-Spiele
Die Ausschreibung der nationalen Medienrechte, für die die 36 deutschen Proficlubs derzeit rund 1,1 Milliarden Euro pro Saison kassieren, wird in der gleichen Form erfolgen wie im Frühjahr. Insgesamt stehen 15 Pakete zum Verkauf, wobei die Pakete A bis G die Live-Spiele umfassen. Während Paket A zur Übertragung der beliebten Bundesliga-Konferenz am Samstagnachmittag berechtigt, ist Paket B besonders interessant. Es beinhaltet das Freitagabendspiel und die Spiele am Samstagnachmittag um 15.30 Uhr. Insgesamt 196 Spiele machen Paket B bei den Sendern so begehrt.
„Diese Zeitplanung trägt der Bedeutung der Ausschreibung für die wirtschaftliche Planung der Klubs und der DFL-Gruppe Rechnung und bietet zugleich allen Interessenten die Möglichkeit, sich mit ausreichendem zeitlichen Vorlauf bestmöglich auf die Fortsetzung des Auktionsverfahrens vorzubereiten.“
Deutsche Fußball Liga (DFL)
In der aktuellen Saison sind die Freitags- und Samstagsspiele nicht in einem Paket zusammengefasst, sodass hier eine Neuerung auf die Fans zukommt. Paket C beschreibt das Topspiel am Samstagabend, Paket D beinhaltet die Sonntagsspiele und Paket F berechtigt zur Übertragung der zweiten Bundesliga. Die übrigen Pakete H bis O beinhalten weitere mediale Rechte wie beispielsweise Highlight-Clips. Interessant ist, dass die DFL die gesamte Ausschreibung neu startet, sodass nicht nur die fragwürdige Vergabe des Pakets B wiederholt wird. Etwaige bisherige Zusagen zu weiteren Paketen verlieren damit ihre Gültigkeit.