So richtig warm wurden Thomas Tuchel und der FC Bayern nie miteinander. Nun steht fest: Spätestens im Sommer endet die Zusammenarbeit zwischen dem 50-jährigen Cheftrainer, der im März 2023 Julian Nagelsmann ablöste, und dem deutschen Rekordmeister. Darauf einigten sich der Trainer und der Vorstandsvorsitzende Jan-Christian Dreesen nach einem längeren Gespräch. Nach nur 15 Monaten im Amt und einem möglicherweise bereits verlorenen Titelrennen um die deutsche Meisterschaft ist das Kapitel Tuchel damit vorzeitig beendet.
Für die Bayern könnte die aktuelle Saison eine titellose werden, was bei den erfolgsverwöhnten Münchnern für Unmut sorgte. Das drohende Aus im Achtelfinale der Champions League gegen Lazio Rom und die Niederlage in der Bundesliga beim VfL Bochum am vergangenen Wochenende brachten das Fass zum Überlaufen. Nach diesem Spiel sagte Dreesen noch, dass er sich mit dem Thema Trainerdiskussion nicht beschäftige. Nur drei Tage später scheint er seine Meinung grundlegend geändert zu haben.
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Bayern München droht titellose Saison
Derzeit ist Thomas Tuchel mit dem FC Bayern alles andere als erfolgreich, sodass die Trennung nicht überraschend kommt. In der Bundesliga droht den Bayern nach elf Titeln in Folge – 2012 gewann Borussia Dortmund unter Jürgen Klopp – eine Saison ohne Meisterschale. Derzeit liegt Bayer Leverkusen in der Bundesliga acht Punkte vor den Münchnern und hat noch kein Spiel verloren. Am vorletzten Spieltag zeigte sich Thomas Tuchel mit seiner Mannschaft im direkten Duell in Leverkusen chancenlos und verlor mit 0:3.
Stationen von Thomas Tuchel
Auch im DFB-Pokal sind die Bayern längst ausgeschieden. In der zweiten Runde des Wettbewerbs scheiterte der 20-malige Pokalsieger völlig überraschend. Gegen den Drittligisten 1. FC Saarbrücken war nach dem 1:2 im Ludwigsparkstadion das peinliche Aus besiegelt. Auch im dritten Wettbewerb, der wichtigen Champions League, droht ein frühes Scheitern. Die Münchner verloren das Hinspiel im Achtelfinale der Königsklasse bei Lazio Rom und müssen im Rückspiel am 5. März in der Allianz Arena einen Kraftakt vollbringen.
Zidane oder Alonso als Tuchel-Nachfolger?
Da die Trennung zwischen dem Cheftrainer und seinem Verein nach derzeitigem Stand erst im Sommer erfolgen wird, hat Tuchel noch Chancen, die verkorkste Saison zu retten. Sowohl in der Meisterschaft als auch in der Champions League können die Bayern die Konkurrenz noch überholen. Dreesen hofft auf einen Effekt: „Jeder Einzelne im Klub ist ausdrücklich gefordert, um in der Champions League und in der Bundesliga das maximal mögliche zu erreichen. Hierbei nehme ich auch explizit die Mannschaft in die Pflicht.“
„Jeder Einzelne im Klub ist ausdrücklich gefordert, um in der Champions League und in der Bundesliga das maximal mögliche zu erreichen. Hierbei nehme ich auch explizit die Mannschaft in die Pflicht.“
Jan-Christian Dreesen, Vorstandsvorsitzender FC Bayern München
Auch Tuchel selbst will „alles für den maximalen Erfolg geben“, wobei der Fokus in den nächsten Wochen stark auf dem ehemaligen Chelsea-Cheftrainer liegen wird und die kritischen Stimmen dadurch wohl nicht leiser werden. Bis zur Nominierung eines Nachfolgers wird es in den kommenden Wochen sicherlich noch viele Spekulationen um die Personalie geben. Erste Gerüchte ranken sich um Zinedine Zidane, Xabi Alonso, Antonio Conte oder Sebastian Hoeneß. Vielleicht wird es am Ende sogar Jürgen Klopp, was die Zukunft zeigen wird.