Die Elfenbeinküste hat sich ihren großen Traum erfüllt und den Afrika-Cup im eigenen Land gewonnen. Trotz zahlreicher Rückschläge im Turnierverlauf setzten sich die „Elefanten“ im Finale in Abidjan gegen Herausforderer Nigeria durch. Matchwinner war der Dortmunder Sebastien Haller, der kurz vor Schluss den entscheidenden Treffer zum 2:1 erzielte. Zur Halbzeit lagen die Gastgeber noch zurück und standen daher gehörig unter Druck.
Dass die Elfenbeinküste überhaupt das Finale erreichte, grenzt an ein Fußballwunder. In der Gruppenphase verlor die Mannschaft zwei Spiele, wechselte dann den Trainer und hatte in der K.O.-Runde mehrfach Glück. Sowohl im Achtel- als auch im Viertelfinale ging es in die Verlängerung bzw. ins Elfmeterschießen. Auch die „Super Eagles“ erreichten das Finale gegen Südafrika erst im Elfmeterschießen. Die unterlegenen Südafrikaner sicherten sich den dritten Platz beim Afrika-Cup im Elfmeterschießen gegen die DR Kongo.
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Afrika-Cup 2024: Nigeria zur Halbzeit in Führung
Vor 57.094 Zuschauern im Nationalstadion von Abidjan standen zwei Bundesliga-Spieler von Beginn an auf dem Rasen: Sebastien Haller von Borussia Dortmund bildete die Sturmspitze der Ivorer, der Leverkusener Odilon Kossounou spielte in der Innenverteidigung. Auf nigerianischer Seite standen die Stürmer Victor Osimhen, Ademola Lookman und Samu Chukwueze im Mittelpunkt, die alle in der italienischen Serie A unter Vertrag stehen.
Afrika-Cup Gewinner seit 2000
Die Nigerianer zogen sich zu Beginn des Spiels zurück und hielten den Angriffen der Elefanten mit großer Robustheit stand. Dennoch näherten sich die Ivorer unter dem Jubel ihrer euphorischen Fans immer mehr dem Tor von Stanley Nwabili. Zählbares brachten in der ersten Halbzeit aber nur die Super Eagles auf die Anzeigetafel. Nach einer Ecke stieg Innenverteidiger William Troost-Ekong von PAOK Thessaloniki am höchsten und köpfte zur Führung ein.
Dortmunder Sebastien Haller erzielt Siegtreffer
In der zweiten Halbzeit wollte Nigeria das 1:0 verteidigen und stand tief. Die Ivorer erspielten sich weiterhin Torchancen, die jedoch nicht zwingend waren, bis sich das Nationalstadion in der 62. Minute in ein Tollhaus verwandelte. Franck Kessié, der in Saudi-Arabien vom deutschen Trainer Matthias Jaissle trainiert wird, köpfte nach einem Eckball zum mehr als verdienten Ausgleich ein. Noch in der regulären Spielzeit belohnten sich die Elefanten erneut, als Haller eine Flanke von der linken Seite mit der Fußspitze über die Linie drückte.
„Es ist mehr als ein Märchen. Ich habe Mühe, das alles zu begreifen.“
Emerse Faé, Nationaltrainer Elfenbeinküste
Den Gästen blieb inklusive Nachspielzeit noch mehr als eine Viertelstunde, um den Ausgleich zu erzielen. Doch die Angriffsbemühungen der Super Eagles waren trotz einer hochkarätig besetzten Offensive gegen die kampfstarke Abwehr der Elfenbeinküste nicht ausreichend. Die meist hohen Bälle konnten die Mannen um Kossounou problemlos abwehren, sodass Nigeria die Zeit davonlief. Unter dem grenzenlosen Jubel der knapp 60.000 Zuschauer pfiff Schiedsrichter Dahane Beida die Partie ab.
Platz 3 beim Afrika-Cup 2024 geht an Südafrika
Trainer Emerse Faé, der während des Turniers nach der Entlassung des eigentlichen Trainers Jean-Louis Gasset als Cheftrainer eingesprungen war, sagte nach dem Spiel: „Es ist mehr als ein Märchen. Ich habe Mühe, das alles zu begreifen.“ Auch Dortmunds angeschlagender Stürmer Sebastien Haller gab ein tränenreiches Interview: „Wir haben bis zum Schluss daran geglaubt. Meine Mannschaftskameraden haben mich angetrieben, so lange wie möglich auf dem Platz zu bleiben, und dank ihnen habe ich ein Tor geschossen.“
„Wir haben bis zum Schluss daran geglaubt. Meine Mannschaftskameraden haben mich angetrieben, so lange wie möglich auf dem Platz zu bleiben, und dank ihnen habe ich ein Tor geschossen.“
Sebastien Haller, Nationalspieler Elfenbeinküste
Den dritten Platz des Turniers sicherte sich bereits einen Tag vor dem großen Finale die Nationalmannschaft Südafrikas. Die „Bafana Bafana“ waren im Spiel gegen die DR Kongo die deutlich schwächere Mannschaft und hatten keine echte Torchance. Das torlose Spiel wurde im Elfmeterschießen entschieden, bei dem schließlich 14 Schützen benötigt wurden. Wie schon im Viertelfinale avancierte der südafrikanische Torhüter Ronwen Williams zum Helden seines Landes und sicherte seinem Team durch zwei gehaltene Elfmeter den Platz auf dem Siegerpodest.