Parallel zur Europameisterschaft in Deutschland fand in den USA die Kontinentalmeisterschaft Amerikas statt. Bei der 48. Copa América standen sich in der Nacht von Sonntag auf Montag in Miami die Nationalmannschaften von Argentinien und Kolumbien im Finale gegenüber. Nachdem Gastgeber USA bereits in der Vorrunde und die Nationalmannschaft Brasiliens im Viertelfinale ausgeschieden waren, ging Argentinien als klarer Favorit in die Begegnung. Im Halbfinale besiegte Kolumbien die Mannschaft Uruguays durch ein Tor von Jefferson Lerma. Argentinien schlug Kanada mit 2:0.
Kolumbien, das mit ehemaligen Bundesligaspielern wie James Rodriguez oder Jhon Cordoba antrat, musste auf Daniel Munoz verzichten, der im Halbfinale die Gelb-Rote Karte sah. Beim amtierenden Weltmeister waren alle Augen auf Lionel Messi gerichtet, der möglicherweise sein letztes Spiel für die „Albiceleste“ bestritt. Mit Spielern wie Emiliano Martinez, Ángel Di María, Alexis Mac Allister oder Julian Alvarez setzte Trainer Lionel Scaloni auf zahlreiche Weltmeister von Katar. Das Spiel in Miami begann zwei Jahre vor der Weltmeisterschaft im Land mit 82 Minuten Verspätung, da es im Hard Rock Stadium organisatorische Probleme beim Einlass gab.
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Halbzeitpause für Showacts auf 25 Minuten verlängert
Überraschend stark präsentierten sich die vom Argentinier Nestor Lorenzo trainierten Kolumbianer nach dem verspäteten Anpfiff. Das Team aus dem Norden Südamerikas stand erstmals seit dem Titelgewinn im eigenen Land 2001 wieder in einem Copa-Finale, während Argentinien als Titelverteidiger von 2021 ins Spiel ging. Bereits in der siebten Spielminute hatte Córdoba mit einem Pfostentreffer die große Chance zur Führung. Auf der anderen Seite hatte Messi die einzige Torchance der Argentinier in der gesamten ersten Halbzeit. In der 33. Minute verhinderte Martinez einen Treffer von Lerma.
Sieger der Copa América seit 2001
In der Halbzeitpause verteidigten die USA ihren Ruf als Fans des Spektakels. Der Verband CONMEBOL verlängerte die Halbzeitpause von 15 auf 25 Minuten, um allen Showacts genügend Zeit zu geben. Vor allem der Auftritt der Kolumbianerin Shakira in der Halbzeitshow sorgte für Aufsehen. Nach der längeren Pause kamen die Kolumbianer wieder besser ins Spiel und hatten durch einen Schuss von Santiago Arias die nächste Torchance. In der 58. Minute prüfte di Maria Torhüter Camilo Vargas, der in seiner Heimat für Atlas Guadalajara spielt.
Joker Lautaro Martinez sichert Argentinien Copa-Rekordsieg
Der Schock für Argentinien folgte in der 66. Minute, als die Legende vom Platz musste. Lionel Messi verletzte sich ohne gegnerische Einwirkung und musste durch den ehemaligen Stuttgarter Nicolas Gonzales ersetzt werden. Es könnte das letzte Spiel des Weltstars im Trikot der Nationalmannschaft gewesen sein. Messi saß mit einer Kühlpackung auf der Bank und sah zu, wie die Partie im heimischen Stadion von Miami in die Verlängerung ging. Sein Ersatzmann Gonzales hatte in den Schlussminuten noch zwei gute Torchancen, doch der erlösende Treffer blieb ihm verwehrt.
„Ich habe so viele schöne Gefühle. Ich bin dieser Generation unendlich dankbar, sie hat mir alles gegeben, sie hat mich dazu gebracht, das zu erreichen, was ich so sehr wollte, und heute verlasse ich sie auf diese Weise, wie könnte es besser sein als so?“
Argentiniens scheidender Nationalspieler Ángel Di María
Das Spiel ging in die Verlängerung und Argentinien knüpfte an die starke Schlussphase an. Di Maria prüfte Vargas in der 95. Minute aus zehn Metern und zwang den Keeper zu einer Glanztat. Das entscheidende 1:0 für den Favoriten fiel in der 112. Minute. Nach einem Steilpass von Leandro Paredes tauchte Lautaro Martinez plötzlich frei vor Vargas auf. Der Stürmer von Inter Mailand schob ein und erlöste sein Team. Da Kolumbien bis zum Schlusspfiff kein weiterer Treffer gelang, gewann Argentinien zum 16. Mal die Copa und ist damit jetzt alleiniger Rekordsieger des Wettbewerbs.
Tor:
1:0 Lautaro Martinez (ARG, 112. Minute)
