Mit dem verlorenen Spiel um Bronze bei den Olympischen Spielen in Paris ging im August eine Ära im deutschen Basketball zu Ende. Mehrere Jahre hatte der Kanadier Gordon Herbert die Geschicke des Aushängeschildes des Deutschen Basketball-Bundes (DBB) geleitet und dabei beispiellose Erfolge gefeiert. Allen voran der Weltmeistertitel 2023 auf den Philippinen. Doch schon vor dem Turnier stand fest, dass Herberts Zeit mit der Nationalmannschaft in Paris enden wird. Am Donnerstagmittag präsentierte der DBB mit dem Spanier Alex Mumbru nun seinen Nachfolger.
Während Gordon Herbert in die Bundesliga zum FC Bayern München wechselt, geht Mumbru den umgekehrten Weg. Der Spanier war bisher als Vereinstrainer tätig und übernimmt nun erstmals die Koordination einer Nationalmannschaft. Das Risiko ist sicherlich nicht gering, da Mumbru bisher ausschließlich in Spanien tätig war und nun direkt eine gewichtige Rolle beim amtierenden Weltmeister übernimmt. Zudem tritt er in die großen Fußstapfen von Gordon Herbert. Dieser holte nach dem Gewinn der Bronzemedaille bei der Europameisterschaft 2022 den Weltmeistertitel 2023. Außerdem kam er mit seiner Mannschaft bei den Olympischen Spielen in Paris bis ins Halbfinale.
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Alex Mumbru Weltmeister mit Spanien 2006
Alex Mumbru hat im spanischen Vereinshandball alles erlebt. Der heute 45-Jährige wechselte 2002 zum Spitzenklub Real Madrid, was für ihn aber zu früh kam. Deshalb kehrte er für zwei Jahre zu seinem Jugendverein Joventut de Badalona zurück. 2006 startete Mumbru einen neuen Versuch bei Real und gewann mit dem Klub die spanische Meisterschaft und auf europäischer Ebene den ULEB-Cup. Noch größere Erfolge gelangen dem Flügelspieler im Trikot der Nationalmannschaft, mit der er 2006 Weltmeister und 2009 Europameister wurde. Hinzu kam die olympische Silbermedaille in Peking 2008.
Stationen von Alex Mumbru
Nachdem der gebürtige Katalane seine Karriere als Leistungsträger bei Bilbao Basket fortgesetzt hatte, beendete er seine aktive Laufbahn 2018. Noch im selben Jahr wurde Mumbru Trainer seines ehemaligen Teams, mit dem er ein Jahr später in die höchste spanische Spielklasse aufstieg. Nach vier Jahren im Baskenland wechselte er 2022 zum Valencia Basket Club. Beim EuroCup-Rekordsieger stand Mumbru zwei Jahre an der Seitenlinie. Er konnte aber keine nennenswerten Erfolge feiern und scheiterte zweimal an den Playoffs.
Erster Auftritt in der EM-Qualifikation gegen Schweden
Mumbru gilt als Trainer, der viel Wert auf die Verteidigung legt. Seine Mannschaften spielen physisch und schließen die Zone, wobei Würfe von der Dreierlinie einkalkuliert werden. Damit ähnelt er seinem Vorgänger Herbert, auch was die starke Rotation und den Einsatz eines breiten Kaders betrifft. DBB-Präsident Ingo Weiss über den Spanier: „Wir haben einen Bundestrainer gesucht, der hungrig, kompetent und hochmotiviert ist und der ausstrahlt, dass er richtig Lust hat mit der Mannschaft zu arbeiten. Wir wollten einen Trainer haben, der jung ist, der zu unserer Mannschaft passt, der Bock auf den DBB hat und etwas entwickeln will. Davon hat uns Alex ganz schnell überzeugt.“
„Ich freue mich, die tolle Arbeit fortzusetzen, die bei der Nationalmannschaft in den letzten Jahren geleistet wurde. Ich bin bereit, diese Herausforderung anzunehmen.“
Der neue Basketball-Bundestrainer Alex Mumbru
Der neue Bundestrainer selbst sagte: „Ich freue mich, die tolle Arbeit fortzusetzen, die bei der Nationalmannschaft in den letzten Jahren geleistet wurde. Ich bin bereit, diese Herausforderung anzunehmen.“ Außerdem erklärte Mumbru, „dem deutschen Basketball zu helfen und schnell ein Teil der deutschen Basketball-Familie zu werden“. Die erste Gelegenheit dazu bekommt der Mann an der Seitenlinie allerdings erst Ende November. Dann stehen in der EM-Qualifikation zwei Spiele gegen Schweden an. Für die Europameisterschaft 2025 in Finnland, Lettland, Polen und Zypern ist das DBB-Team noch nicht qualifiziert.